Häufigkeit

Agoraphobien und Panikstörungen treten relativ häufig auf: knapp 4% der Bevölkerung leidet zumindest einmal in ihrem Leben an einer der beiden Störungen. Insgesamt sind Angststörungen neben Depressionen die häufigsten psychischen Erkrankungen, etwa 20% aller Menschen leiden mindestens einmal in Ihrem Leben unter einer Angststörung. Die Agoraphobie tritt in der Mehrzahl der Fälle mit Ende 20 auf, ein zweiter Häufigkeitsgipfel liegt im Alter um 40 Jahre. Insgesamt sind Frauen etwa 3-mal so häufig betroffen wie Männer.
Häufige Begleit- oder Folgeerkrankungen sind Depressionen und Alkohol- und Medikamentenmissbrauch (etwa als missglückte "Selbstmedikation", zum Beispiel mit Beruhigungsmitteln zur Lindern der Angst). Ohne Behandlung neigt die Erkrankung insbesondere durch die zunehmende Tendenz zur Meidung der angstauslösenden Situationen zur Chronifizierung, sie "setzt sich fest" wie ein chronischer Husten.
Einzelne Panikanfälle (ohne dass man hier von einer Panikstörung sprechen würde) treten bei ca. 22% der Bevölkerung auf. Der Beginn der Störung liegt mit Anfang 20 etwas früher als der Beginn agoraphobischer Störungen, auch hier sind Frauen öfter betroffen als Männer. Menschen, die an einer Panikstörung leiden, leiden häufig parallel an Depressionen, somatoformen ("psychosomatischen") Störungen und Alkohol- und Medikamentenmissbrauch.